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Medizinskandal: Hypothalamus-Erkrankungen / tertiäre Nebennierenrindeninsuffizienz nicht Teil der Muster-WBO der Bundesärztekammer im Fachgebiet Endokrinologie

Da der Hypothalamus in der Muster-Weiterbildungsordnung (WBO) der Bundesärztekammer im Fachgebiet Endokrinologie fehlt, ist er auch nicht Teil der WBO bei den Landesärztekammern! Und somit nicht ausführlich genug Teil der mehrjährigen Facharztausbildung Endokrinologie.

Dies können Sie leicht nachvollziehen, in dem Sie hier

https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/BAEK/Themen/Aus-Fort-Weiterbildung/Weiterbildung/20230629_MWBO-2018.pdf

in der derzeit verfügbaren aktuellen Muster-WBO-Version der Bundesärztekammer von 2018 (zuletzt am 25.6.2022 aktualisiert) das Suchwort Hypothalamus in die Suche im PDF-Dokument eingeben, es kommt nur ein einziger Treffer, nur bei den Fachärzten für Laboratoriumsmedizin (Seite 213 von 470), der Hypothalamus fehlt bei den Endokrinologen hier: "Spezifische Inhalte der Facharzt-Weiterbildung Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie" auf Seite 134 von 470 der Muster-WBO!
Technischer Hinweis: Sollte der Link auf das PDF der Muster-Weiterbildungsordnung 2018 bei der Bundesärztekammer aufgrund deren Updates nicht mehr funktionieren, verwenden Sie bitte die Volltextsuche bei https://www.bundesaerztekammer.de

Der Hypothalamus ist eine wichtige Schaltzentrale im Körper, eine wichtige Hormondrüse in der HHNA (engl. HPA)-Stress-Achse u.a. für die Cortisolbildung: Hypothalamus (Teil vom Zwischenhirn) - Hypophyse (im Gehirn) - zwei Nebennieren mit Nebennierenrinde (sitzen oberhalb der zwei Nieren).

Sehen Sie hier eine anschauliche Darstellung der menschlichen Hormondrüsen und die jeweils ausgeschütteten Hormone (mit großer pdf-Datei).

Durch dieses Fehlen der CrH-Mangel-Krankheit im Hypothalamus in der Facharztausbildung Endokrinologie wird ein CRH-Test (endokrinologischer Stimulationstest des Hypothalamus, zum Corticotropin Releasing Hormon, Corticoliberin) von Endokrinologen womöglich anders interpretiert als von den Fachärzten für Laboratoriumsmedizin! Dies wäre dann fatal für die betroffenen PatientInnen:

Fachärzte für Laboratoriumsmedizin definieren die tertiäre Nebennierenrindeninsuffizienz durch einen prolongierten, überschiessenden ACTH- und Cortisolanstieg im CRH-Test, während es passieren kann, dass Endokrinologen den Patienten trotz dieser Auffälligkeiten als gesund definieren. Die im CRH-Test falsch-negativen PatientInnen erhalten somit von den Endokrinologen, die den CRH-Test durchgeführt haben,

1. KEINE 100 mg Hydrocortison-Notfallspritze für den Fall einer

Nebennierenkrise, die potentiell tödlich für sie sind

und die Bayerischen Rote Kreuz-Krankentransportwagen haben KEINE Notfallspritze an Bord für diesen seltenen Fall, bis der oder die PatientIn dann im Krankenhaus durch die Sanitäter und den Notarzt/die Notärztin im Krisenfall ankommt, können sie aber schon am absoluten Cortisolmangel verstorben sein! Eine Nebennierenkrise ist ein medizinischer Notfall und muss sehr ernst genommen werden! Besonders bei Infektionen sind PatientInnen davon betroffen, da der Bedarf an Cortisol deutlich höher ist als normal, der Körper bildet aber bei der tertiären NNRI aufgrund CRH-Mangel im Hypothalamus nicht ausreichend Cortisol in den zwei Nebennieren! Ein schwerer Cortisolmangel äußert sich mit extremer körperlicher Schwäche bis zum Kollaps/Ohnmacht, Durchfall/Erbrechen, Appetitlosigkeit, Muskel- und Gliederschmerzen u.a.m.

2. Die Patienten mit einer nicht erkannten tertiären Nebennierenrindeninsuffizienz aufgrund falscher Interpretation des CRH-Tests erhalten von den Endokrinologen keine weiteren Rezepte für die tägliche Hydrocortison-Substitution (Hydrocortison, ein Glukocortikoid, ist das lebenswichtige Nebennierenrinden-Hormon, das natürliche Cortisol, das bei CrH-Mangel im Hypothalamus aber unzureichend ist!).

3. Durch die falsch-negative CRH-Test Interpretation erhalten betroffene PatientInnen auch keinen europäischen Notfallausweis für NNRI-Erkrankte!

Unter "Endokrinologische und diabetologische Notfälle" findet sich nur die Hypophysen- oder Nebenniereninsuffizienz, es fehlt aber der CrH-Mangel im Hypothalamus, der zur tertiären Nebennierenrindeninsuffizienz und somit zu einer lebensbedrohlichen Nebennierenkrise führen kann.
Zur Erklärung: es liegt zum Beispiel eine Entzündung im Zwischenhirn (Hypothalamus) vor, d.h. tertiäre Nebennierenrindeninsuffizienz, sodass deswegen zuwenig CrH-Hormon im Gehirn beim Patienten ausgeschüttet wird, somit schüttet die zweite Hormondrüse, die Hypopyhse im Gehirn zu wenig ACTH aus und die zwei Nebennieren dann in der Hormonkaskade zu wenig Cortisol, die PatientInnen leiden also durch CrH-Mangel dann unter Cortisolmangel mit möglicherweise schweren Symptomen, die zwei Nebennieren und auch die Hypophyse sind aber intakt! die Erkrankung liegt im Hypothalamus/Teil vom Zwischenhirn. Es ist elementar wichtig, dass dies bei der Stufendiagnostik der Endokrinologen berücksichtigt wird. Es gibt nun mal die primäre (an den Nebennieren), sekundäre (an der Hypophyse) und auch die tertiäre Nebennierenrindeninsuffizienz (am Hypothalamus).

Der Hypothalamus mit seinen Erkrankungen wie CrH-Mangel darf also als wichtige Hormondrüse nicht in der mehrjährigen Facharztausbildung Endokrinologie fehlen!

Die Muster-Weiterbildungsordnung (WBO) der Bundesärztekammer und alle 16 WBO der Landesärztekammern (s.u. die Auflistung nach Bundesland) im Fachgebiet Endokrinologie müssen m.E. zwingend umgehend erweitert werden.
In den Logbüchern zur Endokrinologen-Ausbildung bei den Stimulations- oder Suppressionsteste bei endokrinologischen Erkrankungen findet sich der Hypothalamus, die tertiäre Nebennierenrindeninsuffizienz aufgrund CrH-Mangel ist m.E. aber trotzdem überhaupt nicht im Fokus der Fachärzte, und dies kann für betroffene PatientInnen mit falsch-negativen CrH-Test-Beurteilungen fatal sein! Auch in der medizinischen Fachliteratur findet sich verstärkt der Hinweis auf eine tertiäre Nebennierenrindeninsuffizienz aufgrund abruptem Absetzen von hochdosiertem Cortison, der CrH-Mangel im Hypothalamus, also Mangel des Corticotropin-Releasing-Hormon wird leider oft übersehen.

Dies ist der Medizinskandal:
Es kann nicht sein, dass Fachärzte für Laboratoriumsmedizin die Ergebnisse eines CrH-Test konträr zu den Fachärzten für Endokrinologie beurteilen!
Hier gibt es keinen Interpretationsspielraum: eine überschiessende ACTH-Ausschüttung nach CrH-Spritze im Stimulationstest wird als beweisend für eine tertiäre Nebennierenrindeninsuffizienz angegeben! Und betroffene PatientInnen dürfen nicht unbehandelt von Endokrinologen aufgrund fehlender Detailkenntnisse der Hypothalamus-Erkrankungen nach Hause geschickt werden, da eine Nebennierenkrise durch sehr starke körperliche Belastungen z.B. bei Infektionen, Operationen oder Unfällen mit unzureichender Cortisolbildung potentiell tödlich für die PatientInnen ist!

https://flexikon.doccheck.com/de/Nebenniereninsuffizienz:
"Die tertiäre Nebenniereninsuffizienz entsteht durch eine hirnorganische Störung des Hypothalamus mit verminderter CRH-Sekretion. Aufgrund des konsekutiven ACTH-Mangels entspricht das klinische Bild dem der sekundären Nebenniereninsuffizienz."
Dies müssen niedergelassene und klinische Endokrinologen, die einen CrH-Test durchführen, zwingend beachten!

Am 29.3.2023 und 24.4.2023 habe ich hierzu als Freie Medizinpublizistin Presseanfragen an die Bundesärztekammer gestellt, die leider bisher unbeantwortet geblieben sind.

Ergänzung vom 14.10.2023:

Blockierung des Hypothalamus und CRH- sowie Cortisolmangel aufgrund chronischem Stress?

Der Experte Dr. med. Kersten aus Bamberg, Privatarztpraxis gibt an, dass
"die tertiäre Nebennierenrindeninsuffizienz die häufigste ist, die es gibt. In allen Fällen von chronischen Stress kommt es nämlich je nach Intensität und Dauer der Stressbelastung zu einer Adaptation des Gehirns, bei der die CRH Ausschüttung im paraventrikulären nucleus des Hypothalamus blockiert wird." Die Blockierung der CRH-Ausschüttung führt wiederum zur stark reduzierten Cortisolbildung! und damit zu den typischen Symptomen einer Nebennierenschwäche wie Tagesmüdigkeit, Abgeschlagenheit, Darmbeschwerden, Appetitlosigkeit u.v.w.m.


Wissenschaftliche Quellen:

Labor & Diagnose, herausgegeben von Prof. Dr. med. Lothar Thomas:
Tertiäre NNR-Insuffizienz: Wenn bei niedrigem Cortisol und niedrigem ACTH die Stimulierbarkeit der ACTH-Sekretion im CRH-Test erhalten bleibt, darf davon ausgegangen werden, dass der primäre Defekt nicht in den kortikotropen Zellen des Hypophysenvorderlappens, sondern in den CRH-produzierenden Neuronen des Hypothalamus zu lokalisieren ist (tertiäre; hypothalamogene NNR-Insuffizienz).

Neurochirurgie - Handbuch für die Weiterbildung und interdisziplinäres Nachschlagewerk

Differentialdiagnose und Therapie bei CFS und Fibromyalgie - Die Bedeutung Chronischer Stressbelastungen. Von Dr. med. Wolfram Kersten (Facharzt für Innere Medizin): CFS/ME -Forum Heft 33 / 2013, Seite 41 unten zur hypothalamischen Dysfunktion, die nicht selten ist!

Diverse Laboratorien für endokrinologische Stimulationstests

Bitte unterstützen Sie meine unermüdliche Öffentlichkeitsarbeit zu Mitochondriopathien, ME/CFS und Endokrinologie mit einer Spende oder Schenkung.
Herzlichen Dank.

Ihre

Dagmar Schmidt-Neuhaus
Freie Publizistin im innovativen Fachgebiet der Mitochondrienmedizin seit 2011
+ Preisträgerin des GERMAN MEDICAL AWARDS 2021 in der Kategorie Einzelperson für sozial-medizinisches Engagement mit der Portalentwicklung https://www.mitochondriopathien.de


Belege: alle Weiterbildungsordnungen (WBO) der Landesärztekammern in Deutschland:

Der Hypothalamus wird nur beim Facharzt/Fachärztin für Laboratoriumsmedizin behandelt (Endokrinologisches Labor: Störungen endokriner Systeme, insbesondere des Hypothalamus-Hypophysensystems)!

Die Hormondrüse Hypothalamus/Teil des Zwischenhirns fehlt in der Facharztausbildung Endokrinologie in der WBO bei allen 16 Landesärztekammern!
Den Hypothalamus finden Sie nur in dem eLogbuch der Endokrinologen.

1. Hier fehlt der Hypothalamus beim Facharzt/Fachärztin für Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie in der WBO:
Spezifische Inhalte der Facharzt-Weiterbildung Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie:
Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen hormonbildender, orthotop oder heterotop gelegener Drüsen, insbesondere
- Schilddrüse
- Hypophyse
- Nebennieren
- Nebenschilddrüse
- weibliche und männliche Gonaden
- endokrines Pankreas einschließlich Glucosestoffwechsel
- Endokrinium des Gastrointestinaltraktes und der Lunge

2. Hier fehlt auch der Hypothalamus in der WBO:
"Durchführung strukturierter Schulungen für Patienten mit Erkrankungen der Nebenniere, der Hypophyse, mit endokrinen und neuroendokrinen Tumoren"

3. Endokrinologische und diabetologische Notfälle
Addison-Krise, hyperthyreote Krise, diabetische Ketoazidose, hyperosmolares Koma, schwere Hypoglykämie, hypo/-hyperkalzämische Krise
Diagnostische und therapeutische Notfallmaßnahmen bei Patienten mit akuten Entgleisungen, endokrinen Notfällen sowie perioperatives Management bei Patienten mit Endokrinopathien in kooperativer Betreuung gemeinsam mit Intensivmedizin/Neonatologie, z. B. Hypophysen- oder Nebenniereninsuffizienz, Diabetes mellitus
(hier fehlt auch die tertiäre hypothalamische Nebennierenrindeninsuffizienz! potentiell tödlich aufgrund absolutem Cortisolmangel!)

Alle aktuellen Weiterbildungsordnungen (WBO) der Landesärztekammern
(wichtiger technischer Hinweis: sollten externe Links aktuell nicht mehr funktionieren, liegt es an nachträglichen Änderungen auf Seiten der Landesärztekammern, hier einfach bitte die Volltextsuche der jeweiligen Landesärztekammer nach Weiterbildungsordnung verwenden!):

Baden-Württemberg (Weiterbildungsordnung 2020, Stand 2023: der Hypothalamus fehlt auf Seite 133 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratoriumsmedizin auf Seite 207 von 456)

Bayern (WBO 2021 in der Fassung vom 16. Oktober 2022: der Hypothalamus fehlt auf Seite 142 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratoriumsmedizin auf Seite 230 von 514)

Berlin (WBO 2021: der Hypothalamus fehlt auf Seite 139 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratoriumsmedizin auf Seite 226 von 475)

Brandenburg (WBO 2020: der Hypothalamus fehlt auf Seite 129 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratoriumsmedizin auf Seite 207 von 458)

Bremen (WBO 2020 Innere Medizin Endokrinologie: Hypothalamus kein Treffer!)
Bremen (WBO 2020 Fachärzte für Laboratoriumsmedizin: Seite 4)

Hamburg (WBO 2020: der Hypothalamus fehlt auf Seite 71 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratoriumsmedizin auf Seite 106)

Hessen (WBO 2020: der Hypothalamus fehlt auf Seite 130 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratoriumsmedizin auf Seite 205 von 449)

Mecklenburg-Vorpommern (WBO 2020: der Hypothalamus fehlt auf Seite 137 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratoriumsmedizin auf Seite 237 von 481)

Niedersachsen (WBO 2020: der Hypothalamus fehlt auf Seite 134 von 464 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratoriumsmedizin auf Seite 203 von 464)

Nordrhein-Westfalen (WBO 2022: der Hypothalamus fehlt auf Seite 137 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratiumsmedizin auf Seite 219 von 478)

Rheinland-Pfalz (WBO 2022: der Hypothalamus fehlt auf Seite 122 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratiumsmedizin auf Seite 194)

Saarland (WBO 2020: der Hypothalamus fehlt auf Seite 135 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratoriumsmedizin Seite 212 von 464)

Sachsen (WBO 2020: der Hypothalamus fehlt auf Seite 128 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratiumsmedizin auf Seite 190 von 436)

Sachsen-Anhalt (WBO 2020: der Hypothalamus fehlt auf Seite 122 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratoriumsmedizin auf Seite 191 von 422)

Schleswig-Holstein (WBO 2020: der Hypothalamus fehlt auf Seite 142 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratoriumsmedizin auf Seite 229 von 499)

Thüringen (WBO 2020: der Hypothalamus fehlt auf Seite 130 bei den Endokrinologen; steht nur bei den Fachärzten für Laboratiumsmedizin Seite 209 von 465)


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