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Glutathionmangel und partielle Blockierung des Methylisierungszyklus bei ME/CFS?

Glutathionmangel-Methylierungszyklusblockierungs-Hypothese für ME/CFS (CFS/ME) von Richard A. Van Konynenburg, Ph.D. Livermore, CA

Der US-amerikanische Physiker und Forscher Dr. R. van Konynenburg (Ph.D. in Ingenieurwissenschaften und angewandter Physik) hat schon 2007 mit einer Posterpräsentation in der IACFS/ME Conference eine neue biochemische Hypothese für die Ätiologie, Pathogenese, Pathophysiologie und Symptomatologie des CFS/ME vorgestellt („Glutathione Depletion-Methylation Cycle Block [GD-MCB]”), Gluthation ist ein zentrales Antioxidans im Stoffwechsel und ein wichtiger Akteur im zellulären Energieproduktionssystem. Demnach kann bei manchen CFS-PatientInnen ein Glutathion-Mangel vorliegen bei genetischer Disposition von Störungen im Methylierungsstoffwechsel (Genpolymorphismus MTHFR u.a.m.).

Ausführliches zum biochemischen Modell des stressbedingten Glutathionmangels bei dieser Erkrankung lesen Sie hier.

Über Speziallabore können intrazelluläre (erythrozytäre) GSH-Messungen über Ihren Facharzt/Heilpraktiker (m/w/d) veranlasst werden.

Andere Speziallabore können die Stoffwechsel Genpolymorphismen bei PatientInnen über eine Speichelprobe messen.

Eine bei Glutathionmangel vorliegende S-Acetylgluthation-Hochdosistherapie (NICHT leicht oxidierbares, "ungeschütztes" reduziertes Glutation!) gehört ausschließlich in die Hände von Mitochondriopathie-Experten! Es ist bei Anheben der intrazellulären Gluthationspiegel mit Entgiftungssymptomen zu rechnen, das sind natürliche Reaktionen bei der Verbesserung der Stoffwechselleistung und diese müssen ärztlich überwacht werden.

Besonders interessant ist der Zusammenhang von Lyme Borreliose und ME/CFS:
Dr. Richard A. Van Konynenburg schlägt vor, dass anfällige Lyme-Borreliose-PatientInnen unter Blockaden des Methylierungszyklus leiden könnten, was dazu führen könnte, dass sie auch an einem chronischen Müdigkeitssyndrom (ME/CFS) leiden. Dieser Zustand muss behoben werden, bevor sie sich erholen können.

Hierzu müssten umfangreiche wissenschaftliche Studien mit einer größeren ME/CFS-PatientInnen-Zahl und Kontrollgruppen durchgeführt werden, was ich mit diesem Beitrag anregen möchte. M.W. ist diese Hypothese noch nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht, interessant ist dieser Ansatz, weil bei ME/CFS bis zu 70 Symptome vorliegen können und eine Erklärung für diese Vielfalt an Störungen an so vielen verschiedenen Organen beim Patienten können ggfs. Blockaden ganz am Anfang der Stoffwechselwege und stressbedingter Glutathionmangel sein, m.E. kann die Ursache nur auf allertiefster Zellebene am Anfang der Stoffwechselprozesse liegen!

Ich warne hier ausdrücklich vor Selbstmedikation! Bitte lassen Sie sich fachärztlich untersuchen und behandeln.

Quellen:

"Glutathione and Chronic Fatigue Syndrome (ME/CFS)" (2004) – Rich Von Konynenburg’s original paper: glutathione depletion plays a central role in ME/CFS; largely superseded by the Methylation Blockade Theory paper.

"GSH. Your body‘s most powerful protector Glutathione." 3rd ed. Montreal: Communications Kudo, Gutman J (2002)

"S-Acetylglutathion – eine neue therapeutische Substanz in der Behandlung von Immunschwächen, Infektionskrankheiten und anderen devitalisierenden Erkrankungen." Ohlenschläger G (1994) Sonderbeilage Praxistelegramm Nr. 3–4.

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